Information der Tripartiten Berufsbildungskonferenz

Die Tripartite Berufsbildungskonferenz (TBBK) hat an ihrer Sitzung vom 12. Juni 2024 im Rahmen des ordentlichen Controllings die Projekte der Initiative «Berufsbildung 2030» diskutiert. Sie hat dabei einerseits vom Stand der Initiative als Ganzes Kenntnis genommen. Andererseits hat die TBBK den Projektfortschritt in ausgewählten Projekten diskutiert, so beispielsweise in den Projekten «Stärkung der betrieblichen Ausbildungskompetenz » oder «Schulische Instrumente für die Berufswahl und -vorbereitung». Die TBBK hatte zudem im Mai und Juni 2024 die Gelegenheit, sich im Rahmen ihrer Dialogforen mit den Akteuren der Höheren Fachschulen sowie mit den OdA Arbeitgebenden und OdA Arbeitnehmenden auszutauschen und die Zusammenarbeit mit den Akteuren der Berufsbildung zu pflegen.

Projekte der Initiative Berufsbildung 2030

Die TBBK befasst sich zweimal jährlich mit sämtlichen Projekten der Initiative Berufsbildung 2030. Die meisten Projekte verlaufen plangemäss und die TBBK begrüsst die Fortschritte. Die TBBK hat sich insbesondere über die folgenden Projekte informiert:

Stärkung der betrieblichen Ausbildungskompetenz

Die TBBK hat den Abschluss des dritten Meilensteins des Projekts „Stärkung der betrieblichen Ausbildungskompetenz“ zur Kenntnis genommen. Das branchenübergreifendes Weiterbildungssystem – bestehend aus zehn Kursen –wurde in den letzten sechs Monaten evaluiert. Die Kurse richten sich an Betriebe und die in der Ausbildung von Lernenden engagierten Personen. Sie waren gut besucht und wurden sowohl für KMU als auch für Grossbetriebe durchgeführt. Die Kurse umfassen unterschiedliche Themen wie psychische Gesundheit und künstliche Intelligenz in der betrieblichen Ausbildung. Die Evaluationen zeigen auf, dass die Kurse verschiedene Themen umfassen, welche den Bedürfnissen der Teilnehmenden und der Betriebe entsprechen. Optimierungspotenzial besteht bei Praxisbeispielen und einer stärkeren Fokussierung auf Lösungsansätze. In einem nächsten Schritt geht es darum, die Weiterbildungskurse kostendeckend zu etablieren und weitere Überlegungen über eine mögliche Trägerschaft für das Weiterbildungs- und Auditierungssystem zu machen.

→ Artikel auf E2-News.ch: Betriebliche Ausbildungskompetenz am Puls der Praxis

Modelle der Flexibilisierung für den Lernort Berufsfachschule in der beruflichen Grundbildung

Im Projekt „Modelle der Flexibilisierung für den Lernort Berufsfachschule in der beruflichen Grundbildung“ wurde ein Modell zur Flexibilisierung in den Berufsfachschulen entwickelt, das die Inhalte in Berufsfeld-übergreifende, berufliche und spezifische Handlungskompetenzen kategorisiert, um gemeinsamen Unterricht sowie rasche Anpassung der spezifischen Inhalte zu ermöglichen. Gemäss Erkenntnissen der Projektgruppe sind jedoch aus regionalpolitischen Gründen viele Kantone nicht bereit, dieses Flexibilisierungsmodell in ihren Berufsfachschulen umzusetzen.

Die Projektgruppe wird nun die Bedürfnisse mit Vertreterinnen und Vertretern der Table Ronde berufsbildender Schulen abklären, um gegebenenfalls gemeinsam mit ihnen eine Orientierungshilfe zu den Flexibilisierungsmodellen in den Berufsfachschulen zu erarbeiten.

Schulische Instrumente für die Berufswahl und -vorbereitung

Ziel des Projektes „Anforderungsprofile.ch: schulische Instrumente für die Berufswahl und -vorbereitung“ ist es, ausgewählte Instrumente, welche das Matching zwischen den Kompetenzen aus den sprachregionalen Lehrplänen der Sekundarstufe I mit den schulischen Anforderungen der Berufslehren auf Sekundarstufe II verbessern, schweizweit zur Verfügung zu stellen. So kann der Übergang für die Jugendlichen in eine berufliche Grundbildung optimal gestaltet werden.

Als komplexes Vorhaben an der Nahtstelle I schreitet die Ausrollung der Instrumente langsamer voran als geplant. Deshalb soll das Projekt verlängert werden, um noch mehr Kantone einbeziehen zu können. Zudem ist angedacht, eine Auslegeordnung über die verfügbaren Instrumente zu erstellen. Um Verwechslungen mit dem Instrument Anforderungsprofile zu vermeiden, wird das Projekt in SINA (Schulische Instrumente an der Nahtstelle) umbenannt.

Evaluation der Gremienstruktur der Berufsbildung

2021 haben die Verbundpartner der Berufsbildung ihre Zusammenarbeit auf eine neue Basis gestellt und eine neue Gremienstruktur eingeführt. Auf der Grundlage einer breit angelegten Befragung der Berufsbildungsakteure wurde diese Gremienstruktur evaluiert und mit Empfehlungen versehen. Diese Empfehlungen wurden von Professor Patrick Emmenegger, Universität St. Gallen, als Gutachter bestätigt, der bereits an den Überlegungen zur Einrichtung der neuen Gremienstruktur beteiligt war. Die Evaluation zeigt, dass die neue Gremienstruktur und insbesondere die TBBK als gut funktionierend und als Mehrwert für die Zusammenarbeit der Berufsbildungsakteure bewertet werden. Die Empfehlungen konzentrieren sich auf eine bessere Definition der Prozesse innerhalb der TBBK und in den Dialogforen, um den Austausch mit den verschiedenen Akteuren zu optimieren und so eine breite Mitwirkung zu ermöglichen. Die TBBK hat über erste Lösungsansätze diskutiert und wird ihre Vorschläge im Herbst 2024 dem Spitzentreffen der Berufsbildung unterbreiten.

 

Austausch mit den Akteuren der Berufsbildung

Im Rahmen der neuen Gremienstruktur der Berufsbildung wurden mehrere Dialogforen geschaffen, um den Austausch zwischen den Akteuren und mit der TBBK zu fördern. Die Dialogforen werden durch einzelne TBBK-Mitglieder organisiert und finden in der Regel jährlich statt. Dieses Jahr fanden bereits das Dialogforum «Höhere Fachschulen», das Dialogforum «OdA Arbeitgebende» sowie das Dialogforum «OdA Arbeitnehmende» statt. In einer Zwischenbilanz strich die TBBK den konstruktiven Austausch und die Möglichkeit, den Puls vor Ort zu spüren, hervor. Weitere Informationen zu den bereits stattgefundenen Dialogforen finden sich auf der TBBK-Website. Das Dialogforum „Anbieter schulische Grundbildung und überbetriebliche Kurse“ wird am 28. August 2024 stattfinden.

 

Kontakt und weitere Informationen

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www.tbbk-ctfp.ch