Information der Tripartiten Berufsbildungskonferenz

Die Tripartite Berufsbildungskonferenz (TBBK) hat sich im März 2024 mit verschiedenen Projekten befasst. Das Projekt viamia zur Entwicklung und Umsetzung einer kostenlosen Standortbestimmungs- und Beratungsangebots für Erwachsene ab 40 Jahren wird seit 2022 schweizweit umgesetzt und stösst bei den Kundinnen und Kunden auf positive Resonanz, wie eine kürzlich durchgeführte Evaluation zeigt. Weiter nahm die TBBK den Schlussbericht «Gehörlose und Hörbehinderte und ihr Zugang zur Berufsbildung» zur Kenntnis, der die bestehenden Unterstützungsangebote aufzeigt und Optimierungsmöglichkeiten benennt. Zudem befasste sich die TBBK mit der Evaluation der Governance der neuen Gremienstruktur in der Berufsbildung. Schliesslich verabschiedete die TBBK ihren Jahresbericht 2023.

viamia schweizweit erfolgreich implementiert

Mit dem Ablauf der Programmphase Ende 2024 stellt sich die Frage, inwieweit die Ziele von viamia erreicht wurden. Das SBFI hat deshalb in Absprache mit der Schweizerischen Konferenz für Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung (SK BSLB) die Firma Ecoplan beauftragt, eine Evaluation zur Umsetzung und Wirkung von viamia in der ganzen Schweiz durchzuführen. Die Ergebnisse der Evaluation wurden in einem Bericht festgehalten und der TBBK präsentiert. Die TBBK zeigt sich mit den Ergebnissen der Evaluation zufrieden. Die Bilanz von viamia ebenso wie die Kundenzufriedenheit sind sehr positiv. Insgesamt lässt sich jedoch festhalten, dass im Vergleich zur gesamten Bevölkerung im Alter zwischen 40 und 65 Jahren die viamia-Teilnehmenden häufiger Frauen, Schweizerinnen bzw. Schweizer und erwerbstätig sind sowie über eine höhere Ausbildung verfügen. Um künftig gezielter Geringqualifizierte auf das Angebot von viamia aufmerksam zu machen, sind auf kantonaler Ebene weiterführende auf diese Zielgruppe ausgerichtete Promotionsmassnahmen zu verfolgen. Dabei ist insbesondere auf eine niederschwellige Ansprache der Zielgruppe zu achten.

Schlussbericht «Gehörlose und Hörbehinderte und ihr Zugang zur Berufsbildung» veröffentlicht

Gehörlose und hörbehinderte Jugendliche und Lernende sollen beim Übergang in die Berufsbildung sowie während der beruflichen Grundbildung adäquat beraten und begleitet werden. Die TBBK hat hierfür Anfang 2023 ein Projekt im Rahmen der Initiative «Berufsbildung 2030» lanciert. Ziel war es, eine Auslegeordnung mit bestehenden Hilfestellungen und Optimierungsmöglichkeiten zu erstellen, um gehörlose und hörbehinderte Jugendliche und Lernende sowie die Verantwortlichen der Berufsbildung zu unterstützen. Zur Analyse der Ist-Situation führte das SBFI explorative Interviews durch und verfasste auf dieser Grundlage gemeinsam mit einer Begleitgruppe einen Massnahmenplan. Die Ergebnisse der Analyse wurden schliesslich im Rahmen eines Runden Tisches im Dezember 2023 mit Vertretungen der Berufsbildung und der Betroffenenorganisationen diskutiert.

Die TBBK hat nun den Schlussbericht des Projekts zur Kenntnis genommen. Der Schlussbericht bietet allen Akteuren Unterstützung, indem auf bestehende Hilfestellungen hingewiesen wird und Optimierungsmöglichkeiten benannt werden. Der Bericht kann im Weiteren auch bei anderen Arten von Beeinträchtigungen eine Informationsquelle sein, wie die Berufsbildung funktioniert und welche Unterstützungsangebote zur Integration bestehen. Mit dem Bericht ist das Projekt abgeschlossen.

Neue Governance der Berufsbildung unter die Lupe genommen

2021 haben die Verbundpartner der Berufsbildung ihre Zusammenarbeit auf eine neue Basis gestellt und eine neue Gremienstruktur eingeführt. Das am Spitzentreffen 2020 verabschiedete Umsetzungskonzept zur neuen Gremienstruktur sieht vor, dass nach drei Jahren eine Evaluation dieser Gremienstruktur erfolgen soll, die nun vorgenommen wurde. Teil dieser Evaluation war eine Befragung der Verbundpartner. Dazu wurden qualitative Interviews und eine breite Befragung der Berufsbildungsakteure durch das externe Beratungsbüro Interface durchgeführt. Interface hat die Ergebnisse ihrer Untersuchung in einem Bericht zusammengefasst. Insgesamt kommt Interface zum Schluss, dass die neu geschaffenen Gremien sinnvoll gestaltet sind und ihren Beitrag zur Stärkung der Berufsbildung leisten. Interface stellt fest, dass bereits einige Wirkungen, wie die verbesserte Steuerung der Berufsbildung oder die Förderung von transparenteren und effizienteren Diskussions- und Entscheidungsprozessen, erzielt werden konnten. Sie empfiehlt der TBBK, die gut funktionierenden Aspekte (z.B. Arbeitsweise der TBBK, Zusammenspiel mit Projektgruppen) beizubehalten und punktuelle Verbesserungen vorzunehmen. Beispielsweise sollen Prozesse innerhalb der TBBK festgelegt und die Dialogforen optimiert werden um gezielt den Austausch zu einzelnen Akteuren weiter zu festigen. Die TBBK hat den Bericht mit Interesse zur Kenntnis genommen. Die Analyse und die daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen werden in einem nächsten Schritt durch ein Expertengutachten validiert. Die TBBK wird auf der Grundlage Stellung nehmen und im November 2024 dem Spitzentreffen Bericht erstatten.

Bericht der TBBK über ihre Tätigkeit 2023

Die TBBK hat ihren Jahresbericht 2023 verabschiedet. Dieser gibt einen Überblick über die wichtigsten Themen, die die Verbundpartner im letzten Jahr beschäftigt haben. Dazu gehören die Positionierung der Höheren Fachschulen, die Verbesserung der Rahmenbedingungen des Berufsabschlusses für Erwachsene, die Optimierung von Prozessen und Anreizen in der Berufsbildung und der Zugang zur Berufsbildung für Gehörlose und Hörbehinderte.

Kontakt und weitere Informationen

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www.tbbk-ctfp.ch