Aktuelles
Evaluation der Gremienstruktur der Berufsbildung
Die Tripartite Berufsbildungskonferenz (TBBK) hat an ihrer Sitzung vom 5. September 2023 verschiedene Projekte der Initiative «Berufsbildung 2030» besprochen. Insbesondere hat sie das Projekt zur Evaluation der Gremienstruktur der Berufsbildung lanciert und sich mit Fachpersonen über Fragen zur psychischen Gesundheit von Jugendlichen ausgetauscht.
Projekte «Berufsbildung 2030»
Evaluation der Gremienstruktur der Berufsbildung
Im Jahr 2021 haben die Verbundpartner der Berufsbildung im Hinblick auf eine bessere Koordination der verschiedenen Organe in der Berufsbildung und der Verbundpartner auf strategischer Ebene eine neue Gremienstruktur eingeführt. Das am Spitzentreffen 2020 verabschiedete Umsetzungskonzept sieht vor, dass die Gremienstruktur nach drei Jahren evaluiert wird. Die Evaluation soll zeigen, inwiefern sich dank der Gremienstruktur der Berufsbildung der Einbezug der beteiligten Akteure sowie die Steuerung und Weiterentwicklung der Berufsbildung verbesserten und wo Optimierungsbedarf besteht.
Der erste Teil der Evaluation besteht aus einer Befragung der Verbundpartner der Berufsbildung, die durch das Beratungsbüro Interface im November 2023 durchgeführt wird. Dafür werden die Teilnehmenden der verschiedenen Gefässe kontaktiert. Aus der Befragung werden eine Analyse und Handlungsempfehlungen resultieren, die in einem nächsten Schritt durch eine Expertenmeinung validiert werden. Anhand dieser Grundlagen wird die TBBK einen Bericht erstellen, um die Ergebnisse der Evaluation am nationalen Spitzentreffen der Berufsbildung 2024 zu präsentieren.
Stärkung der betrieblichen Ausbildungskompetenz
Im Rahmen dieses Projekts wird ein branchenübergreifendes Weiterbildungssystem für Betriebe und die in der Ausbildung von Lernenden engagierten Personen entwickelt. In einer breit angelegten Befragung wurden Daten über die Situation der Berufsbildnerinnen und Berufsbildner in den Betrieben sowie ihre Weiterbildungsbedürfnisse erhoben und anschliessend analysiert. Gestützt darauf wurde ein zielgerichtetes und sinnvolles Kursangebot erarbeitet. Diese Kurse bauen auf den obligatorischen Berufsbildnerkursen auf. Die konkreten organisatorischen Unterschiede dieser Kurse werden den Kursveranstaltern in einer Übersicht aufgezeigt, wobei die branchen- und betriebsspezifischen Bedürfnisse berücksichtigt werden sowie auf die unterschiedlichen Persönlichkeiten von Berufsbildnerinnen und Berufsbildnern sowie regionale Aspekte eingegangen wird. Die Kurse und die entsprechenden Hilfsmittel werden zurzeit in einer ersten Pilotphase in der Romandie und in der Deutschschweiz getestet. Die TBBK begrüsst die bisherigen Fortschritte in diesem Projekt. Die Projektverantwortlichen werden der TBBK 2024 Vorschläge für die Umsetzung der Weiterbildungsangebote präsentieren.
anforderungsprofile.ch: schulische Instrumente für die Berufswahl und ‑vorbereitung
Das von der EDK getragene Projekt soll Instrumente zur Verfügung stellen, die die schulischen Kompetenzen der regionalen Lehrpläne mit den schulischen Anforderungen der beruflichen Grundbildung verknüpfen. Als Grundlage für dieses Instrument wurde die Plattform der Berner Kompetenzraster ausgewählt. Damit diese gesamtschweizerisch genutzt werden kann, müssen einerseits die Inhalte für die Romandie und das Tessin an die regionalen Lehrpläne und andererseits auch die visuelle Gestaltung der Plattform angepasst werden. Die TBBK begrüsst, dass sich dieses Instrument auf die gesamte Schweiz ausrollen lässt. Zu entscheiden bleibt, wo die Plattform zu integrieren, was momentan Gegenstand der Abklärungen ist.
Psychische Gesundheit von Jugendlichen
Verschiedene Studien und Befragungen zeigen, dass psychische Erkrankungen bei Jugendlichen in den letzten Jahren zugenommen haben – oder dass diese zumindest stärker sichtbar sind. Im Vergleich zum Durchschnitt der Schweizer Bevölkerung sind Jugendliche zwischen 15 und 24 Jahren und insbesondere junge Frauen häufiger davon betroffen. Psychische Erkrankungen können negative Auswirkungen auf den Verlauf einer (allgemeinbildenden oder beruflichen) Ausbildung haben und den Eintritt in die Arbeitswelt erschweren.
Die TBBK hat deshalb Fachpersonen eingeladen, um Informationen über die Ursachen und Handlungsmöglichkeiten in diesem Bereich zu erhalten. Auch wenn bereits verschiedene Instrumente zur Unterstützung der Jugendlichen, ihrer Familien und ihrer Ausbildungsverantwortlichen existieren und die jeweiligen Verbundpartner für dieses Thema bereits stark sensibilisiert sind, ist es der TBBK wichtig, den Informations- und Erfahrungsaustausch in diesem Bereich weiterzuführen, um zu entscheiden, ob hier zusätzlicher Handlungsbedarf besteht.